Versalzenes Wasser durch Kalihalde: Zuständigkeiten werden hin und her geschoben

  • Veröffentlicht am: 29. Mai 2024 - 13:21

Versalzenes Wasser durch Kalihalde

Zuständigkeiten werden hin und her geschoben

 

Im Nahbereich des K+S Betriebsgeländes der Kalirückstandshalden in Hänigsen bestehen erhebliche Verschmutzungen des lokalen Grundwassers und der Oberflächengewässer. Das geht aus einer Antwort der Regionsverwaltung auf die Anfrage des Regionsabgeordneten Ulrich Schmersow der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Regionsversammlung Hannover hervor. Die Antwort kommentiert der umweltpolitische Sprecher wie folgt:

 

„Die Ergebnisse der Untersuchungen sind schlimm. Laut Bürgerinitiative Umwelt Uetze werden etwa 4,4 Tonnen Salz pro Tag in die Thöse eingeleitet. Messdaten von K+S belegen, dass der Chlorid-Wert im lokalen Grundwasser zum Teil 25-fach höher ist als erlaubt. Trotz alarmierend hoher Salzkonzentrationen in den Grund- und Oberflächengewässern erkennen sowohl das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als auch das dafür zuständige niedersächsische Wirtschaftsministerium sowie das Unternehmen K+S keinen dringenden Handlungsbedarf und verzögern sogar notwendige Maßnahmen.

 

Die fehlende Zusammenarbeit zwischen den Behörden ist erschreckend. Das macht die Antwort auf unsere Frage klar. Wiederholt hat die Untere Wasser Behörde der Region Hannover (UWB) bei den zuständigen Landesbehörden wegen der Grundwasserverschmutzung Druck gemacht – passiert ist nichts. Zuständigkeiten werden hin und her geschoben oder abgewiesen. Anstatt gemeinsam gegen die Versalzung vorzugehen, wird die Region Hannover in ihrer Verantwortung zur Gefahrenabwehr komplett alleingelassen.

 

Wir brauchen jetzt eine schnelle Zusammenarbeit aller Beteiligten und Sofortmaßnahmen wie zum Beispiel funktionierende Haldenrandgräben zum Auffangen von salzhaltigem Niederschlagswasser, um die Verschmutzung zu stoppen und langfristige Umweltschäden zu verhindern. Die Zeit drängt. Statt weiterer Verzögerungen auf Kosten unserer Umwelt und der Wasserqualität in Kauf zu nehmen, muss jetzt etwas passieren. Es darf nicht der Verdacht entstehen, dass die Landesbehörden den Bergbaubetreiber zum Nachteil des Wasserhaushaltes, und somit auch der Allgemeinheit, einfach gewähren lassen.“

 

Drucksachen

Antwort auf Anfrage: Grundwasser- und Oberflächengewässerversalzung durch die Kleinhalden des Kalibergwerkes Niedersachsen-Riedel (2816 (V) AaA)

 

 

Kontakt für Rückfragen

Ulrich Schmersow

Umweltpolitischer Sprecher