Regions-Grüne erschrocken über IHK

  • Veröffentlicht am: 5. September 2012 - 13:47

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Hannover Bus by Kossy@FINEDAYS

Die Diskussion zur Verkehrsplanung in der Stadt Hannover wird weiter angeheizt. Die Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) sprach sich nun für eine autogerechte Stadt aus und will den Vorrang für Busse und Bahnen abschaffen. „Wir sind erschrocken über diesen rückwärtsgewandten Diskussionsbeitrag“, sagt Meike Schümer, verkehrspolitische Sprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in der Regionsversammlung.

Die GRÜNEN sind seit jeher die Fürsprecher für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). In der Region Hannover wird daher das Angebot an Bus- und Bahnverkehr stetig verbessert. „Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, müssen noch mehr Menschen auf diese Verkehrsmittel umsteigen“, so Schümer. „Dementsprechend wird der Verkehr geplant – eine einseitige Ausrichtung am Autoverkehr ist von gestern!“

Für einen schnelleren ÖPNV gibt es sogenannte Vorrangschaltungen an einzelnen Ampeln, d.h. Busse und Bahnen haben den Vorzug. In der gleichen Zeit einer Ampelgrünphase können damit hunderte Fahrgäste über die Kreuzung kommen. Da mehr Menschen mit Bus und Bahn befördert werden, verbessert es auch den Verkehrsfluss.

Die Bushaltestellen, die als Buskaps ausgebaut sind, bieten den Fahrgästen einen sicheren Einstieg und verhindern den Ausstieg direkt auf den Radweg. „Bei uns hat der Nahverkehr die Nase vorn“, betont die Verkehrspolitikerin. „So befördern wir viele Verkehrsteilnehmerinnen und –teilnehmer schnell und sicher von A nach B.

An einer Haltestelle im Posttunnel hält Schümer fest: „Die Stadtbahnhaltestelle mit Namen Hauptbahnhof muss in Sichtweite zum Bahnhof bleiben – alles andere führt nur zu Verwirrungen!“ Mit dieser Haltestelle wäre ein Zugang zu den Zügen an Gleis 1 und 2 ermöglicht werden. Weitere direkte Zugänge sollten geprüft werden. Zugleich kämen die Fahrgäste bequem zu den Geschäften der Innenstadt. Die Verkehrspolitikerin appelliert an die Vertreter der IHK, das Potenzial des Nahverkehrs zu erkennen: „In einer Stadtbahn sitzen viel mehr Kunden als in 50 Autos – das ist unsere Zukunft!“

Bereits vor Jahren gab es Streit zwischen Politik und Handel. Damals wurden die Bahnhofstraße und die Georgstraße zur Fußgängerzone umgestaltet. Das Heraushalten des Autoverkehrs hat sich mittlerweile als Erfolgsmodell erwiesen. „Heute freut sich der Einzelhandel dort über die Einnahmen“, so Schümer.

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