Niederflur ist wirtschaftlicher und barrierefreier!
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Wir stehen vor einer zukunftsweisenden Entscheidung:
Wie soll unser Personennahverkehr in den nächsten 30 Jahren aussehen?
Die Weichen werden jetzt gestellt. Es geht darum, ob das alte Hochflursystem auch bei rein oberirdischen Linien umgesetzt wird oder ein neues System mit niedrigen Bahnsteigen das vorhandene
Tunnelsystem ergänzt.
Die Weichen werden jetzt gestellt. Es geht darum, ob das alte Hochflursystem auch bei rein oberirdischen
Linien umgesetzt wird oder ein neues System mit niedrigen Bahnsteigen das vorhandene
Tunnelsystem ergänzt. Zwei Aspekte dieser Entscheidung sind in der öffentlichen Diskussion besonders kontrovers diskutiert worden: Die Wirtschaftlichkeit und die Barrierefreiheit. Wir möchten Sie
überzeugen, dass für die Einführung eines Niederflursystems die Argumente auf unserer Seite sind.
Niederflur ist wirtschaftlicher!
Bisher wurde von HochflurbefürworterInnen die Wirtschaftlichkeit der Niederflurlösung bezweifelt.
Dabei wird ein wesentlicher Punkt vernachlässigt: Bei einem Niederflursystem können mehr Haltestellen
bestehen bleiben bzw. geschaffen werden – dadurch sind höhere Fahrgastzahlen und damit
Mehreinnahmen zu erwarten!
Dr.-Ing. Apel vom VCD hat für die Limmerstraße berechnet: Dort müssten die Haltestellen verlegt
werden, wenn Hochbahnsteige angelegt werden sollen. Der Abstand zwischen den Haltestellen
wächst, die Erschließung von Linden-Nord wird durch diese Verlegungen erheblich verschlechtert.
Das würde zu einem Fahrgastverlust von 10 bis 15 % führen. Bei einem durchschnittlichen Erlös von
1,20 Euro je Fahrgast, ist dadurch mit einem jährlichen Verlust von 750 000 Euro zu rechnen.
Auch Verkehrsexperte Prof. Meyfahrt betont die Bedeutung der Haltestelleneinzugsbereiche: „Da
Niederflurhaltestellen leichter städtebaulich integrierbar sind, können zusätzliche Haltestellen – z.B:
Limmerstraße, am Clevertor und in der Kurt-Schuhmacher-Straße – zusätzliche Fahrgäste und damit
Nutzenvorteile bringen.“ Wir meinen, dass schon allein deshalb Niederflur für die Linie 10 betriebswirtschaftlich
überlegen ist!
Niederflur ist förderfähig
Auch das Argument der NiederflurgegnerInnen, dass Niederflurtechnik nicht vom Land gefördert
werden kann, ist nicht so eindeutig wie es scheint. Für die Förderfähigkeit eines Projektes ist die
volkswirtschaftliche Bewertung –„Nutzen-Kosten-Analyse“–, nicht das betriebswirtschaftliche Ergebnis
maßgeblich! Die Fahrgastzahlen schlagen in der volkswirtschaftlichen Bewertung bedeutend
zu Buche. Das liegt daran, dass ein Teil der verlorenen Fahrgäste statt der Bahn das Auto nutzen
würden und die zusätzlichen Abgase, Lärm und Unfallrisiken in die Bewertung einfließen. Daraus
wird deutlich: Bei einer Nutzen-Kosten-Analyse ist die Niederflurlösung klar überlegen!
Niederflur ist barrierefreier!
Fakt ist: Hochbahnsteige schaffen Barrieren. Die hüfthohen Bauwerke verschandeln
nicht nur das Straßenbild, sondern sind auch unbequem für alle
Menschen. Niederflurbahnsteige hingegen können am Straßenrand in die
Bürgersteige integriert werden – sie schaffen einen barrierefreien Zustieg
praktisch vom Gehweg und niemand muss umständlich die Rampen der
Hochbahnsteige nutzen. Damit sind sie ein Meilenstein für die selbstbestimmte
Teilhabe an unserer Gesellschaft.
Bereits vor dem Bau eines Niederflurbahnsteigs sind die Bahnen leichter zugänglich.
Sobald die erste Bahn auf den Scheinen rollt, können alle Fahrgäste
von der niedrigen Einstiegshöhe profitieren.
NiederflurgegnerInnen behaupten ein Niederflursystem in Hannover sei identisch mit dem in Bremen
oder Kassel. Das ist nicht der Fall. Selbstverständlich werden in der Region Hannover keine Abstriche
gegenüber den bisherigen Standards für die Barrierefreiheit gemacht. Mit der Anschaffung von Niederflurbahnen
werden die Haltestellen entsprechend umgebaut. Dabei wird die Höhe der Bahnsteige
den Fahrzeugen angepasst!
Auch im Innenraum sind Niederflurbahnen barrierefrei, denn sie sind mit einer Durchfahrtbreite von
75 cm für Standardrollstühle und Kinderwagen komplett durchfahrbar. Darüberhinaus bieten sie geräumige
Mehrzweckabteile, die Platz für größere Rollstühle bieten und von zwei Türen aus erreichbar
sind. Damit ist klar: Niederflur ist barrierefreier!