Kein Tunnel mit den Grünen

  • Veröffentlicht am: 20. April 2010 - 13:57

Die öffentliche Diskussion um eine Tunnellösung für die Stadtbahnlinie D ist entbrannt. "Für uns Grüne kommt nur eine oberirdische Lösung für die D-Linie in Frage", sagt Meike Schümer, verkehrspolitische Sprecherin der Regionsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Gegen eine Tunnellösung sprechen vor allem finanzielle Aspekte. Die oberirdische Führung der Linien 10 und 17 kostet halb so viel wie der Bau eines Tunnels: Das hat eine Untersuchung der Regionsverwaltung ergeben. Mit einer Förderung von Bund und Land ist diese Lösung für die Region Hannover immer noch deutlich günstiger. "Der Tunnel wäre durch längere Fußwege auch eine schlechtere Lösung für die Anbindung an die Innenstadt", sagt Meike Schümer.

Nach Auffassung der Grünen ist ein Ausbau der Linie bis zum Bismarckbahnhof denkbar. Die Südstadt bietet mit einer hohen Zahl zu erwartender Fahrgäste gute Argumente für die Verlängerung der D-Linie. Täglich könnten dadurch knapp 8.000 neue Kunden und Kundinnen für den Nahverkehr gewonnen werden.

Das war ein Ergebnis der Fraktionsklausur der Grünen am vergangenen Wochenende. Darüber hinaus spricht sich die Fraktion dafür aus, dass eine Langzeitperspektive im öffentlichen Personennahverkehr entwickelt werden muss, die über tagesaktuellen Fragen hinaus geht. "Wir müssen bei unseren Beratungen weit in die Zukunft blicken", betont Meike Schümer. "Stadtbahnverkehr zu gestalten hat Auswirkungen für Jahrzehnte."

Dabei spielen Varianten von Niederflur- und Hochflurbahnen auf der Linie D eine Rolle. Niederflurbahnen bieten schon vor dem barrierefreien Ausbau der Haltestellen einen erleichterten Einstieg in die Stadtbahnen. Die Umbauten fügen sich besser in das Stadtbild ein. "Für mich ist die Fortführung der Linie 10 mit Niederflurbahnen in die Südstadt eine interessante Option", so Meike Schümer. Die Regionsgrünen wollen, dass diese Möglichkeiten weiter untersucht werden.

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