Höhere Abfallgebühren unvermeidbar, aber bei Verbrennung noch höher

  • Veröffentlicht am: 10. September 2004 - 11:24

"Eine Erhöhung der Müllgebühren ist leider - auch in dieser Höhe - unvermeidlich", betont Annemarie Schacherer, umweltpolitische Sprecherin der Regionsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen.

"Ab 1. Juni nächsten Jahres ist es vorgeschrieben, den Restabfall zu behandeln. Das kostet erheblich mehr als ihn unbehandelt zu deponieren." Sie verweist darauf, dass diese rechtlichen Änderungen dem Schutz der Umwelt dienen. Von Deponien sollen keine schädlichen Wirkungen mehr ausgehen.

Mit ihrer Entscheidung den dafür geeigneten Teil des Restmülls biologisch zu behandeln, habe sich die Region für den wirtschaftlich günstigsten Weg entschieden. "Die Verbrennung des gesamten Restmülls wäre teurer, und zwar immerhin um 3,8 Mio. Euro. Das haben auch die Gutachter bestätigt ", so Schacherer. "Außerdem können so die bisherigen Investitionen in die Deponie Kolenfeld und die Mechanische Anlage in Lahe voll genutzt werden."

Auch eine reine Rotte sei nicht günstiger. "Entscheidend sind die tatsächlichen Behandlungskosten pro Tonne Abfall, " erläutert Schacherer, "dabei schneidet die Vergärung mit Nachrotte günstiger ab als die reine Rotte." Außerdem bietet die Vergärung den ökologischen Vorteil der Biogaserzeugung und dient damit dem Klimaschutz.

Die Grünen betonen, dass die Abfallgebühren in der Region auch nach der geplanten Erhöhung unter dem bundesrepublikanischen Durchschnitt bleiben. Auch in den benachbarten Landkreisen sind die Gebühren weitaus höher.

Im übrigen sei es nicht zu erwarten, so die Grünen, dass eine Privatisierung der Abfallwirtschaft zu geringeren Gebühren führen würde. Denn dann müssten Bürger und Bürgerinnen durch die Abfallgebühren zusätzlich 16% Mehrwertsteuer und die Kapitalverzinsung des privaten Entsorgers finanzieren. Für die Wirtschaftlichkeit entscheidend sei die betriebliche Logistik, und diese sei - auch nach Aussagen aus der Privatwirtschaft - bei aha vorbildlich.