Fulgurit-Halde in Wunstorf: "Asbest muss vor Ort gesichert werden" - Grüne für ökologisch beste Variante

  • Veröffentlicht am: 7. September 2009 - 14:16

"Die von der CDU genannten Aufwendungen für die Regionskasse in Höhe von 1,9 Millionen Euro sind ein reines Fantasieprodukt", sagt der umweltpolitische Sprecher der grünen Regionsfraktion, Ulrich Schmersow.

Die für die komplette Verlagerung eingeplanten EU-Fördermittel würden für eine bloße Teilverlagerung wohl kaum in Frage kommen. "Aber selbst wenn die Steuermittel aus Brüssel fließen würden, muss die Region für die Teilverlagerung wenigstens vier bis fünf Millionen Euro zahlen", so Schmersow. Damit sei diese Variante deutlich teurer als die vorgesehene Sicherung vor Ort.

"Die Teilverlagerung kombiniert aber auch die ökologischen Nachteile beider Handlungsmöglichkeiten", urteilt Schmersow. Beim Abtragen und Verpacken, aber auch beim notwendigen Transport über größere Entfernungen bedeute die Verlagerung von Asbestzementschlamm ein erhebliches Risiko der Freisetzung von Asbestfasern. Darauf habe auch der Gerichtsbeschluss im Zusammenhang mit der ursprünglichen Planung noch einmal nachdrücklich hingewiesen. Demgegenüber sei die Sicherung vor Ort ökologisch vorteilhafter.

Durch das im CDU-Vorschlag vorgesehene Verbleiben eines Drittels der Asbest-Rückstände kann die Fläche nicht umfassend saniert werden. Zu den Transportrisiken komme demnach noch eine aufwändige langfristige Nachsorge, um die Umweltrisiken zu minimieren. Der Abtransport des letzten Haldendrittels mit weiterem Millionenaufwand bleibe auf jeden Fall ein Wunschtraum. "Für uns stehen die ökologischen Belange im Vordergrund, deshalb kommt die Teilverlagerung nicht in Frage", betont Schmersow.

Hintergrund:

Die CDU-Regionsfraktion und der CDU-Bürgermeister aus Wunstorf hatten vorgeschlagen, zwei Drittel der Asbestzementschlammhalde auf eine Deponie außerhalb der Region Hannover zu verfrachten und das verbleibende Drittel vor Ort in Wunstorf-Luthe zu sichern. Nach ihren Angaben wäre für die Region Hannover dabei mit Kosten von 700.000 Euro für den Abtransport und 1,2 Millionen Euro für die Sicherung zu kalkulieren.