Regions-Grüne zum Logistikstandort Barsinghausen/Wunstorf

  • Veröffentlicht am: 5. Juli 2012 - 13:55

Der geplante Logistikschwerpunktstandort Barsinghausen/Wunstorf wird aktuell heiß diskutiert. „Wir haben einen Kompromiss gefunden, der die Interessen von Wirtschaftsförderung und Naturschutz ausgleicht“, so Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der grünen Regionsfraktion.

Im heutigen Umweltausschuss stellt Rotgrün ihren Änderungsantrag vor. Demnach sollen die Flächen als „Exzellenzstandort für Trimodalität in der Logistik“ entwickelt werden. Der Vorschlag der Regionsverwaltung sah vor ein etwa 150 Hektar großes Areal zwischen Wunstorf und Groß Munzel als Gewerbegebiet auszuweisen. Die nördliche Fläche „Wunstorf-Eichriede“ stößt auf breite Zustimmung. Dort können die Güter nicht nur per LKW abtransportiert werden, sondern es sind Anschlüsse an den Mittellandkanal und die Bahnstrecke geplant. „Trimodale Standorte sind die Zukunft – dabei ist ein Gleisanschluss zwingende Voraussetzung“, sagt Hinrich Burmeister, wirtschaftspolitischer Sprecher der grünen Regionsfraktion.

Bei der mittleren Fläche „Kolenfeld“ zwischen Autobahn und Mittellandkanal wird es hingegen keine Logistik geben. Die Felder werden zurzeit von zahlreichen Gastvögeln genutzt, daher fällt die Fläche unter die Regelungen des Bundesnaturschutzgesetzes. Darüberhinaus leben in diesem Gebiet Feldhamster, die unter Artenschutz stehen. „Die Belange des Naturschutzes gehen hier klar vor“, so Schmersow. „Wir wollen keinen Eingriff in dieses wertvolle Habitat!“

Die südliche Fläche schließt sich an eine bereits ausgewiesene Gewerbefläche bei Groß Munzel an. Diese ist Teil des Exzellenzstandortes Logistik. Die Windenergieanlagen östlich der geplanten Logistikfläche sollen durch stärkere und höhere Anlagen ersetzt werden. Dabei soll der Eingriff in das Gast- und Rastvogelgebiet minimiert werden, in dem die Fläche einen neuen Zuschnitt erhält. „Durch diese Maßnahme kommt es zu einer Verringerung des Eingriffs in das Schutzgebiet“, sagt Schmersow.

Damit werden Gewerbeflächen in der Region verteilt und ein Ausgleich zwischen den Kommunen geschaffen. „Wenn Wunstorf, die trimodale Logistik ermöglicht und Barsinghausen, als Ausweichstandort genutzt wird, senkt das auch den Flächenverbrauch“, sagt Schmersow.

Mit Beschluss der Regionsversammlung am 17. Juli sollen dann entsprechende Flächen im regionalen Raumordnungsprogramm als „Vorranggebiet für industrielle Anlagen und Gewerbe“ gesichert werden. Damit wird das Gebiet zwischen Wunstorf und Groß Munzel als erster Logistikschwerpunktstandort der Region entwickelt. „Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt von landesweiter Bedeutung nun anschieben können“, sagt Burmeister.