Regions-Grüne gegen Flutung der Leineaue

  • Veröffentlicht am: 15. Januar 2014 - 9:18

Die Flutung der Leineaue ist heute erneut Thema einer umfassenden Anhörung in den Ausschüssen für Umwelt und Regionalplanung der Region Hannover. Die Grünen sprechen sich nachdrücklich gegen das Vorhaben aus. „Die Zerstörung der wertvollen Kulturlandschaft in der Leineaue kommt für uns nicht in Frage“, sagt der naherholungspolitische Sprecher der Fraktion Andreas Litzke nach der Sitzung. „Die Leineaue als Diagonale durch die Region Hannover ist ein wichtiges Element der biologischen Vielfalt“, so der umweltpolitische Sprecher Ulrich Schmersow. „Man müsse Wildnis tolerieren und Auendynamik zulassen, um Umwelt- und Naturerleben als Gegenpol zur virtuellen Welt zu schaffen“, so Schmersow weiter.

Rechtliche Vorprüfungen haben gezeigt, dass dies Projekt rechtlich nicht zulässig ist. „Die vorhandenen Werte müssen geschützt werden“, so Schmersow. „Wir sind uns mit den Bürgerinnen und Bürgern einig: Die Leineaue darf nicht geflutet werden! Gar von einer ökologischen Aufwertung durch den See zu sprechen, ist abstrus.“

Den Angaben der Planer, das Projekt Leinebogen würde vor Ort Arbeitsplätze bringen, widerspricht Litzke: „Wer redlich ist, muss dem angeblichen Gewinn an neuen Arbeitsplätzen den Verlust an Arbeitsplätzen sowie den wirtschaftlichen Schaden an anderer Stelle, nämlich am Steinhuder Meer gegenüberstellen.“ Ein weiteres Argument gegen das Vorhaben ist für Litzke, dass das Kloster Marienwerder und seine Kulturlandschaft dann gefährlich nahe am Leinesee lägen. „Diese seit über 800 Jahren lebendige Institution stellt ein einzigartiges Kulturgut in der Region Hannover dar und darf durch die Erlebniswelt Leinesee nicht gefährdet werden“, so der naherholungspolitische Sprecher.

„Das umweltzerstörerische Projekt hat keine Zukunft“ ist sich die Sprecherin für Regionalplanung Brigitte Nieße sicher. „Der Verein hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Damit muss aber jetzt Schluss sein. Rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik kann und darf nicht unsere Unterstützung finden“, so Nieße weiter.

Die erneute Diskussion um den Leinebogen zeigt, wie wichtig starke Grüne in der Region Hannover sind. „Verantwortliches Handeln, dass die Interessen der Mehrheit im Blick behält, braucht eine klare und verlässliche Stimme. Nachhaltige und bürgernahe Politik darf nicht baden gehen“, stimmen Schmersow und Litzke überein.