Mox-Transporte rollen an

  • Veröffentlicht am: 16. November 2012 - 14:21

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AKW Grohnde by Dierk Schaefer

Am kommenden Sonntag werden im niedersächsischen Nordenham wieder aufgearbeitete plutoniumhaltige Brennelemente aus England erwartet, um weiter ins Kernkraftwerk Grohnde transportiert zu werden. Ab dem späten Sonntagabend erreicht der Transport höchstwahrscheinlich die Region Hannover. Weder ist die Bevölkerung über die Transportroute noch über das gesundheitliche Gefährdungspotenzial vom Land Niedersachsen informiert worden.

Die Transporte aus dem englischen Sallafield enthalten sogenannte Mischoxid (Mox)-Brennelemente, die 246 Kilogramm hochgiftiges Plutonium enthalten. Weder die Regionsverwaltung noch die Öffentlichkeit ist vom Land über die Route oder über mögliche Gesundheitsgefährdungen bei einem Unfall informiert worden. Das ergab die Antwort der Regionsverwaltung eine Anfrage der grünen Regionsfraktion aus dem September.

„Eine solche intransparente Informationspolitik halten wir Grüne prinzipiell für gefährlich“, sagt Kathrin Kuhfß, Sprecherin für Ordnungsangelegenheiten der Regionsgrünen, „Gleich ob es sich um Castoren oder Mox-Transporte handelt.“ Die Vorbereitung auf einen Unfall sei zu kurz, denn erst wenn etwas passiert, greifen die Maßnahmen des allgemeinen Katastrophenschutzplanes erläutert Kuhfß weiter. Denn die Region ist erst in dem Moment zuständig, in dem der Regionspräsident den Katastrophenfall feststellt. Von Seiten des Landes gibt es in Niedersachsachsen keine Sonderpläne für Transporte radioaktiver Stoffe.

„Besonders bei Gefahrguttransporten dieser Kategorie ist es unerlässlich, die Bevölkerung über gesundheitliche Gefahren aufzuklären“, sagt Doris Klawunde, gesundheitspolitische Sprecherin der Regionsgrünen. Das in Mox-Brennelementen enthaltene Plutonium ist radioaktiv und hochgiftig. Winzige Mengen Plutonium, die in den Körper gelangen, reichen aus, um sicher Krebs zu erzeugen. Daher müssten hier Bund und Land reagieren, um durch mehr Transparenz, die Bevölkerung besser zu informieren.

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