Grüne: Leineaue für Alle, statt Seevillen für Vermögende

  • Veröffentlicht am: 15. Dezember 2010 - 9:32

In der heutigen Regionsversammlung wurde erneut deutlich, dass es keine Mehrheit für das Privatprojekt Leinebogen gibt. Bei dem Projekt würden möglichst viele exklusive Seegrundstücke für die oberen Zehntausend geschaffen werden. "Diese Idee ist gegen die Menschen gerichtet, die dort heute leben, und künftig ausgesperrt würden", sagt Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der GRÜNEN Regionsfraktion.

Nach der veröffentlichten Planung soll das Gebiet zwischen Herrenhausen und Seelze geflutet werden. Rechtliche Prüfungen haben ergeben, dass viele ökologische Argumente gegen das Vorhaben sprechen. Darüber hinaus ist die Leineaue schon jetzt ein attraktiver Naherholungsraum, der von Bürgerinnen und Bürgern gern genutzt wird. Durch die Flutung würden diese vorhandenen Werte zerstört.

Das Projekt Leinebogen könnte dann Grundstücke mit Seeblick und Bootsanleger bieten - Wohlhabende würden von dieser Planung profitieren. "Wenn das Ufer aber erst voller Villen steht, werden Spaziergänger am Ufer nicht mehr geduldet", betont Ulrich Schmersow.

Hintergrund:

zur heutigen Regionsversammlung (14.12.10)

Die Regionsverwaltung hatte eine interne Arbeitsgruppe zur Überprüfung des rechtlichen Rahmens zum Vorhaben Leinebogen eingerichtet.

Das EU-Schutzgebiet "Flora-Fauna Habitat" (FFH) verbietet einen solchen Eingriff in die Natur. Nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist es unzulässig, den natürlichen Gewässerzustand der Leine derart zu verändern.