Grüne: Ausbildung statt Warteschleifen

  • Veröffentlicht am: 10. April 2006 - 15:26

Modellprojekt "Schulische Berufsausbildung" beantragt

Angesichts des steigenden Ausbildungsplatzmangels fordern die Fraktionen von SPD und Bündnis 90/ Die Grünen in einem gemeinsamen Antrag, dass die Regionsverwaltung ein Modellprojekt "schulische Berufsausbildung" entwickelt. Das Ziel sind 200 zusätzliche Ausbildungen in anerkannten Berufen.

"Das Angebot an Lehrstellen geht weiter zurück, wie leider die aktuellen Zahlen wieder bestätigen, während die Zahl der Jugendlichen steigt, die die Schulen verlassen und eine Ausbildung beginnen wollen," betont Doris Klawunde, grüne Kandidatin für das Amt der Regionspräsidentin. "Junge Menschen brauchen aber eine Perspektive. Wer ohne Ausbildung bleibt, hat ein viel höheres Risiko arbeitslos zu werden. Deshalb brauchen wir mehr Ausbildungsangebote!"

Sehr viele Jugendliche weichen in die Vollzeitbildungsgänge der Berufsschulen aus. Häufig sind dies einjährige Berufsfachschulen, deren Besuch keinen beruflichen Abschluss vorsieht und häufig nur eine Warteschleife bedeutet.

"Natürlich dürfen wir die Betriebe nicht aus ihrer Verantwortung entlassen," erklärt Klawunde, " aber weil die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage wächst, ist es nötig, als zweites Standbein der Berufsausbildung ein rein schulisches Angebot mit Abschluss zu entwickeln." Sie erinnert daran, dass das Berufsausbildungsgesetz seit 2005 die Möglichkeit schulischer Berufsausbildungen mit abschließender Kammerprüfung vorsieht. In Berlin werde diese Chance bereits ausgiebig genutzt.

"Für die Umsetzung des Projektes ist die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wie Schulen, Kammern, Land und Arge wichtig, so wie sie jetzt für eine Nachvermittlungsaktion begonnen wurde," so Klawunde weiter. Sie begrüßt das gerade angelaufene Projekt ausdrücklich, das etwa 100 - 150 Jugendliche in Ausbildung bringen soll. "Dies ist wichtig, aber angesichts des Ausmaßes an fehlender Ausbildung müssen wir mehr tun," betont sie abschließend.