Resolution

„Erhalt der Professur für Inklusive Schulentwicklung“

Die Regionsversammlung möge nachfolgende Resolution beschließen und sie anschließend an das Präsidium der Leibniz Universität Hannover und die niedersächsische Landesregierung versenden lassen, verbunden mit der Aufforderung, entsprechend zu handeln.

RESOLUTION

„Erhalt der Professur für Inklusive Schulentwicklung
an der Leibniz Universität Hannover“

Die Regionsversammlung fordert das Präsidium der Leibniz Universität Hannover auf, die angekündigte Streichung bzw. die Wiederbesetzungssperre der Professur für Inklusive Schulentwicklung zurückzunehmen. An die niedersächsische Landesregierung appelliert die Regionsversammlung, ihrer Aufsichtspflicht – bei aller Wahrung der Hochschulautonomie – nachzukommen und auf geeignete Weise tätig zu werden.

Sachverhalt

Nach der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention trat diese in Deutschland im Jahr 2009 in Kraft. Es leiteten sich umfangreiche Teilhaberechte für Menschen mit Behinderung aus ihr ab, so auch der diskriminierungsfreie Schulbesuch. Das Land Niedersachsen setzte dies u.a. mit der Einführung der Inklusiven Schule zum Schuljahr 2013/2014 um. Voraussetzung ist jedoch auch die Schaffung von Strukturen, die Inklusion ermöglichen. Dazu gehört neben dem Recht auf inklusive Beschulung z. B. auch eine entsprechende Lehrer:innenausbildung mit Inklusion als Querschnittsthema für alle Lehrämter oder die wissenschaftliche Beratung und Begleitung von inklusiver Schulentwicklung. Ohne die Arbeit mit und die Qualifikation von beiden Seiten der Inklusiven Schule – den Lehrkräften als Beschäftigten und der Schule als System – kann schulische Inklusion nicht erfolgreich sein.

Mit der geplanten Streichung der Professur für Inklusive Schulentwicklung gefährden die Verantwortlichen der Leibniz Universität Hannover nicht nur den schon erreichten Erfolg der Inklusiven Schule, sondern sie erschweren die Entwicklung einer inklusiven Gesellschaft in der Region Hannover spürbar.

Der Lehrstuhl für Inklusive Schulentwicklung hatte für das gesamte Bundesland Niedersachsen und in besonderem Maße auch für die Region Hannover eine große Bedeutung. Von ihm gingen wichtige Impulse aus, es fand eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Schulen und eine kontinuierliche Vernetzung statt. Nun sind die erworbenen Kompetenzen und das notwendige und eingespielte System bedroht, die der Lehrstuhl in jahrelanger Arbeit erworben hat. In einer Zeit, wo die Stärkung des sozialen Zusammenhaltes, ein Abbau der gesellschaftlichen Spaltung und der Ausbau der Inklusion in der (Aus-) Bildung geboten sind, beschreitet die Leibniz Universität Hannover den gegenteiligen Weg. Dem tritt die Regionsversammlung entschieden entgegen und fordert den Erhalt des Lehrstuhls.

Eingereicht am
28. Januar 2022

Behandelt am
22. Februar 2022

Ergebnis
beschlossen

Dokumente
Vorlage