Antwort auf Anfrage

Barrierefreiheit in den U-Stationen der ÜSTRA

In dem HAZ-Artikel „Rollstuhlfahrer im Fahrstuhl-Chaos: Wie Familie Kaczmarczyk-Jeschin durch die ÜSTRA-Stationen irrte“ wurde erneut von diversen Ausfällen der Fahrstühle und der dadurch entstandenen Probleme für die Menschen, die auf den barrierefreien ÖPNV angewiesen sind, berichtet. Aktuelle Informationen über Ausfälle von Fahrstühlen sind schwer zu erhalten. Zwar gibt es unter der Internetadresse aufzuege.uestra.de/ApplianceStatus eine Informationsplattform, diese ist jedoch nicht besonders nutzer*innenfreundlich.

Vor diesem Hintergrund fragen wir die Verwaltung:

1. Ist es möglich, Ersatzteile für die gängigen Fahrstuhlanlagen vorzuhalten, um die Ausfallzeit möglichst gering zu halten?

Antwort:

Gängige Ersatzteile werden bereits vorgehalten, um die Ausfallzeit bei den Aufzügen zu reduzieren. Da es sich bei vielen Aufzügen jedoch um Unikate von unterschiedlichen Herstellern mit unterschiedlichen Modellen handelt, ist es nicht möglich dementsprechend für alle Ersatzteile zu bevorraten.

2. Könnte in der GVH-App über defekte Fahrstühle und mögliche Alternativen informiert werden – ähnlich wie bei der Deutschen Bahn? Dann könnten mobilitätseingeschränkte Fahrgäste im Vorfeld ihrer Fahrt erfahren, dass sie an betroffenen Stationen nicht aussteigen brauchen und eine verlängerte Fahrzeit einplanen sollten.

Antwort:

Im Rahmen des Förderprojekts „Modellregion Hannover“ wird aktuell geprüft, ob sich Aufzugsstörungen automatisch kommunizieren und in die Fahrplanauskunft integrieren lassen.

3. Wie stellt sich die Verwaltung die zukünftige barrierefreie Nutzung des ÖPNV und der digitalen Informationen auch im Hinblick auf den VEP 2035 vor?

Siehe Antwort zu 2.

4. Wie viel Zeitverlust ist aus Sicht der Verwaltung vertretbar für Menschen mit Einschränkungen, um eine Station zu erreichen, die Barrierefreiheit ermöglicht?

Antwort:

Ziel der Verwaltung ist die Inklusion und damit möglichst geringe Ausfallzeiten.

5. Wie werden aktuell Aufträge für Reparaturen der Aufzüge vergeben?

Antwort:

Der Auftrag für die Wartung der Aufzüge wurde öffentlich ausgeschrieben und an einen Aufzugshersteller vergeben. Die Wartungsfirma beseitigt auch kleinere Störungen.

Bei größeren Reparaturen erfolgt in der Regel eine Anfrage bei mehreren Firmen. Neben den Kosten spielt auch die Reparaturzeit eine Rolle bei der Auftragsvergabe.

6. Sieht die Verwaltung eine Möglichkeit, die Dauer der Ausfälle zu reduzieren?

Antwort:

Hierzu wurden bereits Maßnahmen umgesetzt bzw. sind in Planung – u.a. vermehrte Vorhaltung von Ersatzteilen und ein Mehrjahresprogramm zur Modernisierung der älteren Aufzüge.

Seit dem letzten Jahr ist leider festzustellen, dass die Ersatzteilbeschaffung – unabhängig von den Herstellern – deutlich länger dauert. Die meisten aufgetretenen Störungen werden jedoch meist am gleichen oder darauffolgenden Tag beseitigt.

7. Lassen sich Ausfälle im Vorfeld erkennen und durch gezieltes Eingreifen vermeiden?

Antwort:

Mängel an Verschleißbauteilen werden in der Regel bei der Wartung erkannt und im Anschluss beseitigt. Die Aufzüge in den Stationen werden häufiger gewartet als notwendig, um solche Punkte frühzeitig festzustellen.

Bei anderen Schäden ist dies schwierig, da diese u.a. auf Vandalismus zurückzuführen sind.

Eingereicht am
14. Dezember 2023

Behandelt am
02. Januar 2024

Ergebnis
beantwortet

Dokumente
Vorlage