Anfrage

Wurde bei den Rodungsarbeiten zum Südschnellweg gegen das Naturschutzgesetz verstoßen?

Ulrich Schmersow (Foto: Sven Brauers)
Ulrich Schmersow (Foto: Sven Brauers)

Im BUND Fledermauszentrum Hannover wurde eine mit Bauschaum verklebte Fransenfledermaus aus dem Bereich des Südschnellwegausbaus eingeliefert. Die Grüne Regionsfraktion fragt deshalb nach, wie es zu dem verletzten Tier kommen konnte und ob der Region Hannover derartige Verstöße gegen das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) bekannt sind.

Dazu erklärt Ulrich Schmersow, Umweltpolitischer Sprecher der Grünen in der Regionsversammlung: „Sowas darf nicht passieren! Unsere heimischen Fledermausarten sind alle stark gefährdet und gesetzlich streng geschützt. Dass bei den gigantischen Baumfällarbeiten zum Südschnellweg jetzt leichtfertig Habitate zerstört wurden und anscheinend gegen das Artenschutzrecht verstoßen wurde, stößt mir sauer auf.“

„Wir fragen uns, warum man die notwendigen Nest-Kontrollen hier wohl unzureichend und viel zu spät durchgeführt hat. Wenn die kleinen Flugakrobaten sich bereits in die Baumhöhlen zurückgezogen haben, war es sehr unprofessionell diese einfach mit Bauschaum zu verschließen. Dadurch gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr vor den anrückenden Motorsägen und Buschholzhackern – wenn auf die Art weitere gefährdete Tiere zu Schaden gekommen sind, wäre das eine Katastrophe.“

„Das Artensterben hat dramatische Auswirkungen angenommen, sodass wir uns solche Fahrlässigkeit nicht leisten können. Das Bundesnaturschutzgesetz gibt die Rechtsgrundlage vor und sämtliche Verstöße dagegen müssen verfolgt werden. Wir erhoffen uns jetzt eine umfassende Aufklärung und erwarten, dass sich derartiges bei weiteren Rodungsarbeiten auf keinen Fall wiederholt.“

Kontakt für Rückfragen

Ulrich Schmersow, Umweltpolitischer Sprecher GRÜNE Regionsfraktion

Drucksachen

GRÜNE Anfrage „Fledermausfund bei Baumrodungen am Südschnellweg“ (12.01.23)