Rede

Lilly Pietsch: Rede zur Anpassung der Dach & Solar-Richtlinie

Lilly Pietsch (Foto: Sven Brauers)
Lilly Pietsch (Foto: Sven Brauers)

Rede TOP 24: Anpassung der Richtlinie über die finanzielle Förderung einer Dachdämmung bei gleichzeitiger Errichtung einer Solaranlage in der Region Hannover (Dach-Solar-Richtlinie)

– Es gilt das gesprochene Wort –

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

liebe Kolleg*innen,

sehr geehrte Damen und Herren,

Die Dach- und Solarrichtlinie wird mit dieser Entscheidung weitergeführt, und zwar, wie von uns im Haushalt 2023 beschlossen, mit 2,5 Mio Euro jährlich. Um unsere Klimaschutzziele zu erreichen, ist es auch zwingend erforderlich, dass wir die Potentiale der Solarenergie in der Region weiter ausbauen.

Aber was fördert die Dach- und Solarrichtlinie eigentlich?

Gefördert wird die Dachdämmung unter der Voraussetzung, dass gleichzeitig eine Solaranlage auf dem Dach installiert wird. So wird die Energieeffizienz in den Gebäuden gesteigert und gleichzeitig die Energieerzeugung aus Solar ausgebaut.

So soll ein Beitrag dazu geleistet werden, die Region Hannover bis spätestens 2035 klimaneutral zu machen und die Verpflichtung des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten.

Das Tolle an der Richtlinie ist: Alle profitieren davon. Egal ob Wohn- oder Nichtwohngebäude, Gewerbe- oder Vereinsgebäude, Ein- oder Mehrfamilienhaus – Alle Eigentümer*innen können einen Antrag auf Förderung bei der Region stellen.

Im Jahr 2022 gewann die Region Hannover mit der Dach- und Solarrichtlinie sogar einen Preis beim Landeswettbewerb „Klima kommunal 2022“ als Klimaschutz-Leuchtturm.

Die Zahl der eingegangenen Anträge ist auch beeindruckend: Vom 01.01.2020 bis zum 31.07.2022 sind 476 Anträge bei der Region Hannover eingegangen. Das zeigt, die Förderung setzt an der richtigen Stelle an. Insgesamt werden durch die von der Region Hannover geförderten Maßnahmen so ungefähr 2.729 Tonnen CO2 jährlich eingespart.

Bei einer so gut laufenden Förderrichtlinie ist die Weiterführung also ein riesiger Gewinn für uns. Schauen wir uns aber jetzt die Treibhausgasemissionen der Region aus dem Jahr 2020 in Höhe von rund 7,9 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten an, sehen wir, dass 2.729 Tonnen CO2 gar nicht so viel im Vergleich zum Gesamtausstoß sind. Für den Klimaschutz und auch für die Versorgungssicherheit in der aktuellen fossilen Energiekrise ist es aber wichtig, dass wir jedes Potenzial für energieeffiziente Gebäude und Solarenergie stärker nutzen. Die Weiterführung der Richtlinie ist daher ein kleiner, aber wichtiger Baustein, in einer viel größer und ambitionierter zu denkenden Klimapolitik, die wir dringend brauchen.

Auch wir hier in der Region müssen anfangen in allen Bereichen noch mehr CO2 einzusparen, durch klimafreundliche Mobilitätskonzepte und eine echte Verkehrswende, durch mehr Bäume und Dach- und Fassadenbegrünung, durch den konsequenten Ausbau der Erneuerbaren in der Region und den Ausstieg aus den Fossilen und durch so vieles mehr.

Ich weiß, in vielen Bereichen wird schon daran gearbeitet, die Treibhausgasemissionen zu senken, das alles muss jetzt nur ziemlich schnell gehen. Bis 2035 sind es nur noch 12 Jahre und in diesen 12 Jahren muss sich sehr viel verändern.

Die Weiterführung der Dach- und Solarrichtlinie ist gut und wichtig, aber sie kann eben auch nicht der einzige Schritt sein, um die Treibhausgasneutralität bis 2035 zu erreichen! Klimaschutz ist ein Querschnittsthema, lassen Sie uns den Klimaschutz in der Region auch so behandeln.

Danke

Lilly Pietsch, klimaschutzpolitische Sprecherin der Grünen Regionsfraktion