Antrag Entwicklung einer Wald-, Moor- und Bodenstrategie 21. März 20234. März 2025 Das Erreichen der Treibhausgasneutralität bis 2035 ist das übergeordnete Ziel der Region Hannover in diesen krisenreichen Zeiten. In vielen Fachbereichen werden deshalb Konzepte und Maßnahmen erarbeitet sowie knapper werdende Haushaltsmittel investiert, um dieses Ziel erreichen zu können. Es ist vor diesem Hintergrund kontraproduktiv, dass durch Waldflächen, aus entwässerten Moorflächen und gestörten humusreichen Böden immer noch in großem Umfang Treibhausgase emittiert werden. Dies geschieht beispielsweise durch einen Rückgang von Waldflächen aufgrund von Flächenversiegelungen oder schlechter Waldbewirtschaftung oder durch eine Reduktion von Moorflächen aufgrund von Torfabbau durch Trockenlegungen für die Forst- oder Landwirtschaft. Dieser Trend muss endlich umgekehrt werden, denn anstatt Treibhausgase zu emittieren sollten Wald- und Moorflächen und ungestörte Böden als so genannte CO2-Senken fungieren und Treibhausgase binden. Um bereits vorhandene CO2-Senken zu erhalten und zu optimieren sowie neue potenzielle Flächen zu identifizieren, wird die Regionsverwaltung mit dieser umfangreichen Wald-, Moor- und Bodenstrategie beauftragt. Die politische Forderung einer solchen Strategie ist insbesondere vor dem Hintergrund der letzten UN-Biodiversitätskonferenz in Montreal und der dortigen Zielsetzung von besonderer Relevanz, da dort beschlossen wurde, dass in den kommenden Jahren ca. 20 Prozent geschädigter Ökosysteme renaturiert werden sollen. Zum einen, damit sich Pflanzen- und Tierarten in zerstörten Ökosystemen wieder neu ansiedeln können und zum anderen natürlich auch, um den Klimaschutz weiter voranzutreiben. Besonders Feuchtflächen, wie z.B. Moore sind für diese Renaturierungsmaßnahmen vorgesehen. Die Entwicklung der Strategie auf Regionsebene verfolgt dabei vier übergeordnete Ziele: 1. Potenziale von Wald-, Moor- und anderen Flächen identifizieren und diese effizient als CO2-Speicher nutzen, um die Treibhausgasbilanz der Region Hannover in den nächsten Jahren deutlich zu verbessern. 2. Wiederentwicklung von übernutzten und geschädigten Flächen (Wald, Moor, Extensivgrünland), um die Artenvielfalt zu steigern und der Biodiversitätskrise zu begegnen. 3. Den Wasserhaushalt in der Region Hannover positiv zu verändern. Wälder und Grünlandflächen weisen beispielsweise viele strukturelle Eigenschaften auf, die für den Wasserkreislauf von zentraler Bedeutung sind (Grundwasserneubildung, Verdunstung, Hochwasserschutz). Moorflächen hingegen dienen als Landschaftswasserspeicher. 4. Klimatische Bedingungen vor Ort erhalten bzw. verbessern. Beschlussvorschlag Die Folgen der rasant fortschreitenden Klimakrise in Verbindung mit der Biodiversitätskrise stellen eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung dar, der auch die Verwaltung der Region Hannover fachbereichsübergreifend begegnen muss. Die Regionsverwaltung wird deshalb beauftragt, eine umfassende Wald-, Moor- und Bodenstrategie zu entwickeln und umzusetzen, die sich an dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) orientiert. So soll sichergestellt werden, dass die entwickelten Maßnahmen der Regionsverwaltung ab 2024 über das Aktionsprogramm gefördert werden können. Inhaltlich soll die Wald-, Moor- und Bodenstrategie der Region Hannover die Auswirkungen der Erderhitzung auf die Wälder, die Waldentwicklung sowie die Hoch- und Niedermoore und weitere für die CO2-Speicherung bedeutsame Böden im Regionsgebiet analysieren und daraus konkrete Handlungsmaßnahmen ableiten. Bereits während der Erstellung der Analyseergebnisse soll die Verwaltung parallel mit der Maßnahmenentwicklung und -umsetzung beginnen, damit Wald- und Moorflächen in der Region so schnell wie möglich keine klimawirksamen Gase mehr emittieren und vorhandene Kohlenstoffspeicher in Waldbeständen und Böden erhalten bleiben. Diese Flächen sollen einen aktiven Teil dazu beitragen, Treibhausgasemissionen zu binden (CO2-Senken) und damit die Treibhausgasneutralität in der Region bis 2035 zu erreichen. Darüber hinaus können regenerierte Nieder- und Hochmoore, extensiv bewirtschaftetes Grünland sowie naturnahe Wälder einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten. Die Wald-, Moor- und Bodenstrategie umfasst insbesondere die folgenden Schwerpunkte: Der Waldanteil in der Region wird durch eine naturnahe und natürliche Weiterentwicklung bestehender Wälder mit an den Standort angepassten heimischen Baumarten hinsichtlich ihrer Klima- und Naturschutzfunktion erhöht. Der naturnahe Waldumbau wird mit dem Ziel der Erhöhung des Laubbaumanteils vorangetrieben, um langfristig die Wasserbilanzen der Wälder in der Region zu verbessern. Dabei soll im Regelfall die Maxime der Potentiell natürlichen Vegetation (PNV) gelten, also ein Vegetationszustand weitgehend ohne anthropogenen Einfluss. Der forstliche Rahmenplan Großraum Hannover (1997) wird mit dem Ziel überprüft, auf ehemaligen und verloren gegangenen Waldflächen neuen Wald zu entwickeln. Unter anderem dafür wurde dem Fachbereich 36 Umwelt ab dem Haushaltsjahr 2022 zusätzlich 2 Mio. Euro für den Grunderwerb von Wald-, Moor- und Grünlandflächen zur Verfügung gestellt (HH-Antrag 0380 (V)). Die Regionsfläche wird auf der Grundlage des Landschaftsrahmenplans, des forstlichen Rahmenplans und externer gutachtlicher Unterstützung einer vertiefenden Untersuchung unterzogen, mit dem Ziel potenziell unbekannte kohlenstoffhaltige Böden, Nieder- und Hochmoorflächen sowie Grünland- und Waldflächen (abseits der Hannoverschen Moorgeest und dem Toten Moor) zu identifizieren. Bei einer erfolgreichen Identifikation von Flächen werden von der Regionsverwaltung Konzepte für eine umfassende Wiedervernässung und Renaturierung der Moorflächen und einer Entwicklung der Grünland- und Waldflächen (z.B. nach dem Vorbild des EU Life+ Projekts in Kooperation mit dem NLWKN in der Hannoverschen Moorgeest) erarbeitet. Die Regionsverwaltung entwickelt eine Strategie, die den kontinuierlichen Ankauf von Moor-, Grünland- und zukünftigen Waldflächen beinhaltet. Für die Finanzierung der Maßnahmenumsetzung wird von der Verwaltung geprüft, inwieweit Fördermittel des Landes Niedersachsen, des Bundes oder der Europäischen Union zusätzlich zu den Eigenmitteln akquiriert werden können. Eingereicht am 21. März 2023 Behandelt am 23. Mai 2023 Ergebnis beschlossen Dokumente Vorlage
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