Die Regionsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen haben heute ihre Schwerpunkte für den Regionshaushalt 2026 beschlossen und – zusammen mit Änderungen am Haushaltssicherungskonzept – ein kraftvolles Zukunftspaket auf den Weg gebracht. Rund 34 Millionen Euro fließen in den Ausbau von Infrastruktur und Klimaneutralität sowie in Bildung, Sicherheit und den sozialen Zusammenhalt. Damit setzt die rot-grüne Koalition ihren erfolgreichen und verantwortungsvollen Kurs der letzten Jahre fort.
Mit Blick auf die angespannte Haushaltslage nutzt die rot-grüne Koalition die vorhandenen Möglichkeiten und setzt bewusst auf gezielte Investitionen. Denn eine starke öffentliche Infrastruktur, gute Schulen, verlässliche Radwege und wirksamer Klimaschutz sind das wirtschaftliche und soziale Fundament der Region. Im Mittelpunkt stehen die Aufstellung des Klimainvestitionsprogramm mit insgesamt 17 Millionen Euro, zusätzliche 8,5 Millionen Euro für Schulen sowie rund 8 Millionen Euro für Verkehrsinfrastruktur. Zentrale Bausteine in denen die Region bundesweit Vorreiterin ist und mit dem Maßnahmenpaket der Koalition auch zukünftig bleiben soll.
Sinja Münzberg und Oliver Kluck, Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen:
„Mit unseren Haushaltsanträgen schützen wir nicht nur unsere Lebensgrundlage und Arbeitsplätze, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Denn Sicherheit und Vertrauen in die Demokratie entstehen dort, wo Strukturen auffangen, bevor es kritisch wird. Deswegen investieren wir gezielt in die Schutzfunktionen dieser Region: in effektiven Hochwasserschutz, in sichere Radwege, in starke Schulen. Mit dem Klimainvestitionsprogramm, stellen wir erstmals eine langfristige Finanzierung für das Ziel Klimaneutralität 2035 auf und verknüpfen Klimaschutz mit regionaler Wertschöpfung.
Regina Hogrefe, Fraktionsvorsitzende der SPD:
„Unser Schwerpunkt liegt auf einer starken sozialen Infrastruktur, guten Schulen und verlässlichen Angeboten für die Menschen in der Region. Wir investieren dort, wo Stabilität, Teilhabe und Sicherheit unmittelbar gestärkt werden. Gleichzeitig investieren wir mit gezielten Maßnahmen in leistungsfähige Verkehrs-, Bildungs- und Versorgungsstrukturen. So schaffen wir Verlässlichkeit im Alltag – und gestalten eine starke und solidarische Region Hannover von morgen“
Starke Schulen, Bildung und Kultur
Ein zentraler Schwerpunkt ist die Stärkung der Berufs- und Förderschulen. Mit zusätzlichen 8,5 Millionen Euro werden dringend benötigte Räume geschaffen, Übergangslösungen finanziert und Schulstandorte saniert und energetisch fit gemacht. Davon profitieren unter anderem die BBS Burgdorf, die Paul-Moor-Schule in Wunstorf sowie die Förderschulen „Unter den Eichen“ und „Im Großen Freien“. Ziel ist es, Unterricht und Ganztagsangebote in den geplanten Bauphasen verlässlich zu sichern. Die strategische Weiterentwicklung der Bildungsregion wird durch die Umsetzung der Geschäftsführung des Bildungsbüros gestärkt.
Auch der Kulturbereich bleibt ein wichtiger Schwerpunkt: Die Gedenkstätte Ahlem, das Haus der Religionen sowie die Planung eines Mahnmals für die ermordeten Sintizze und Romnja werden unterstützt. Damit werden Erinnerungskultur, politische Bildung und kulturelle Vielfalt weiter gesichert.
Verkehrsinfrastruktur, Wirtschaftsstandort und Qualifizierung
Rund 8 Millionen Euro werden in den Erhalt und Ausbau der Verkehrswege investiert. Schwerpunkte sind die Sanierung der Straßen- und Radweginfrastruktur der Kreisstraße sowie der Weiterbau der Radschnellwege nach Burgdorf und Ronnenberg. Ergänzend werden Park+Ride-Anlagen mit Sensoren ausgestattet und die Fahrradoffensive mit Radfahrkursen und 1.000 zusätzlichen Abstellplätzen fortgeführt.
Das Programm gegen Jugendarbeitslosigkeit liegt den Regionsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen besonders am Herzen. Dieses soll mit jährlich 200.000 Euro zusätzlich gefördert und es soll ein Schwerpunkt auf das erfolgreiche Projekt der Ausbildungslotsinnen gelegt werden. Auch sollen Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitnehmerinnen, die vom Strukturwandel betroffen sind, gefördert werden. Für den Wirtschaftsstandort wird eine Potenzialanalyse für den Wirtschaftsraum Region Hannover finanziert. Sie soll die Chancen der Transformation – insbesondere in der Energiewende, in Zukunftsbranchen und bei der Fachkräftesicherung – sichtbar machen. Das Projekt Modestandort Hannover das nachhaltige Kreativwirtschaft und Integration verknüpft, wird weiterhin gefördert.
Des Weiteren soll die Regionsverwaltung digitaler werden. Dafür sollen sinnvolle Cluster gebildet werden um mehr Übersichtlichkeit zu schaffen sowie den Digitalisierungsprozess insgesamt effizienter und schlanker strukturieren. Mit der Einführung eines digitalen Haushaltstools soll zudem der Regionshaushalt künftig online, verständlich und öffentlich einsehbar aufbereitet werden.
Klima- und Naturschutz, Sicherheit und Resilienz
Mit dem Klimainvestitionsprogramm macht die Koalition den Weg zur Klimaneutralität der Region Hannover bis 2035 verlässlich finanzierbar. Zusätzlich 17 Millionen Euro bis 2029 fließen gezielt in klimafreundliche Infrastruktur, mehr Energieeffizienz, kommunale Klimaschutzprojekte und wirksame Klimaanpassung wie die Wiederbelebung der Moore. Klimaschutz wird so zur dauerhaften öffentlichen Aufgabe – planbar für die Kommunen, tragfähig für die Wirtschaft und wirksam für die Menschen vor Ort. Ergänzt wird das Programm durch die Rücknahme der Kürzungen bei e.coSport in Höhe von 800.000 Euro sowie durch die Fortführung der Förderrichtlinie für Dach- und Fassadenbegrünung.
Mit einer neuen Personalstelle für den Hochwasserschutz stärken wir den Kampf gegen den Klimawandel. Vorsorgekonzepte, Gewässer- und Auenentwicklung sowie die Hochwasserpartnerschaft der Kommunen werden gebündelt und koordiniert. So verbinden wir natürlichen Klimaschutz mit konkreter Gefahrenabwehr. Zur Resilienz gehört auch der Ausbau des Katastrophenschutzes. Die Zuwendungen an die dafür zuständigen Organisationen steigen um 100.000 Euro, eine regionale Gefahrenanalyse wird angestoßen und die Strukturen für den Umgang mit Extremwetter weiter professionalisiert. Die Nachwuchsarbeit der Regionsfeuerwehr wird durch die Absicherung des Regionszeltlagers und des Bundeswettbewerbs der Deutschen Jugendfeuerwehr mit 142.000 Euro gestärkt und gewürdigt.
Auch die Biodiversität wird gezielt gestärkt: Die Naturkundliche Vereinigung Langenhagen, der BUND Region Hannover und das Schulbiologiezentrum erhalten insgesamt 250.000 Euro für Moor- und Gewässerschutz, Umweltbildung und Artenschutz.
Soziale Sicherheit, Gesundheit und Zivilgesellschaft
Mit der Einführung einer TeilhabeCard wird ein neues unbürokratisches Instrument für soziale Teilhabe geschaffen. Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich prekären Verhältnissen erhalten so einfachen Zugang zu Kultur, Sport, Bildung und Mobilität. Ergänzend wird der Ausbau der Familienzentren vorangetrieben, um Beratung, Prävention und frühe Unterstützung wohnortnah zu stärken. Durch die Aufstockung der Mittel für Sachkundelehrgänge für angehende Berufsbetreuerinnen wird sichergestellt, dass zukünftig weiterhin genügend Berufsbetreuerinnen zur Verfügung stehen.
Im Gesundheitsbereich werden geplante pauschale Kürzungen zurückgenommen. Damit erhalten wichtige soziale Vereine wie Phoenix e.V., Pro Familia oder KIBIS finanzielle Mittel für die Aufrechterhaltung von stark nachgefragten Beratungsangeboten zum Thema sexuelle Gesundheit. Die Clearingstelle für Menschen ohne oder mit ungeklärtem Krankenversicherungsschutz erhält zusätzliche 100.000 Euro und spezialisierte Hilfsangebote wie die Kaiserschnittstelle werden weiter abgesichert.
Die Beratungsstellen in der Gewaltprävention, der queeren Jugendarbeit sowie der Antidiskriminierungs- und Migrationsarbeit werden mit insgesamt 132.000 Euro gestärkt. Die Unterstützung des Christopher Street Day in Hannover und im Umland wird auch nächstes Jahr fortgeführt und ausgeweitet – als sichtbares Symbol für eine offene und tolerante Region Hannover.
Auch die Verwaltung wird widerstandsfähiger aufgestellt. Unter dem Stichwort „resiliente Verwaltung“ werden organisatorische, digitale und personelle Strukturen weiterentwickelt, um besser auf die wachsende Anzahl verfassungsfeindlicher Angriffe reagieren zu können.