Rede

Lilly Pietsch: Rede zur Aufstockung der Mittel für den Klimaschutz

Lilly Pietsch (Foto: Sven Brauers)
Lilly Pietsch (Foto: Sven Brauers)

TOP 64.31: Aufstockung der investiven Mittel für den Klimaschutz Antrag der Fraktionen SPD und Bündnis 90/DIE GRÜNEN vom 12. November 2024

– Es gilt das gesprochene Wort –

Danke Frau Vorsitzende,

Sehr geehrte Alle,

Die Klimakrise ist längst Realität. Die Auswirkungen treffen uns bereits heute. Extremwetter, Biodiversitätsverlust und Klimafolgeschäden fordern uns heraus, jetzt zu handeln – entschlossen, nachhaltig und zukunftsorientiert. Auch wir als Region Hannover müssen einen Beitrag zur Umsetzung des Ziels der Klimaneutralität bis 2035 und zur Anpassung an die nicht mehr vermeidbaren Folgen des Klimawandels leisten.

Deswegen stellen wir im nächsten Jahr zusätzlich 3,5 Millionen Euro für Investitionen im Bereich des Klimaschutzes und der Klimafolgenanpassung in den Haushalt ein, sowie dauerhaft zusätzliche Mittel i Höhe von 3,5 Millionen Euro für den Grunderwerb von und Entwicklungsmaßnahmen auf Moor-, Wald- und Grünlandflächen.

Ohne Investitionen in den natürlichen Klimaschutz können wir unsere Klimaziele nicht erreichen. Flächen für die Entwicklung und Erhaltung naturnaher Ökosysteme spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie dienen als CO₂-Senken, stabilisieren unser Klima und tragen gleichzeitig zur Anpassung an Extremwetterereignisse bei. Dieses Geld ist nicht nur eine Ausgabe, sondern eine langfristige Investition in unsere Umwelt und die Lebensgrundlage der Menschen in der Region.

Mit dem interfraktionellen „Klima in Not“ Antrag aus der letzten Wahlperiode wurde von der Politik deutlich gemacht, dass wir konkrete Maßnahmen benötigen. Die von uns eingesetzten Mittel schaffen nun die Voraussetzungen dafür, die gesteckten Ziele umzusetzen und den Klimaschutz in unserer Region greifbar zu machen. Wir reden hier von handfesten Projekten, die mit der Finanzierung unmittelbar angeschoben werden können.

Moor- und Waldflächen sind nicht nur bedeutende Ökosysteme, sondern vor allem auch CO₂-Senken. Der Schutz und die Renaturierung dieser Flächen sind unverzichtbar für effektiven Klimaschutz. Der Eigentumserwerb ist dabei der entscheidende Schritt, um gezielt Maßnahmen zur Wasserrückhaltung und Biotopentwicklung umsetzen zu können.

Die positiven Effekte dieser Maßnahmen sind vielfältig und weitreichend:

Entwässerte Moore in der Region emittieren derzeit so viel CO2-Äquivalente wie ein Kohlekraftwerk.

Die renaturierten Flächen wirken als natürliche CO₂-Speicher und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur langfristigen Reduktion von Emissionen – ein unverzichtbarer Baustein für wirksamen Klimaschutz.

Darüber hinaus stärken wir den Naturschutz, indem wir wertvolle Biotope entwickeln und aufwerten. Dies schützt bedrohte Arten, fördert die biologische Vielfalt und schafft neue Lebensräume für seltene Arten. Ein gesundes Ökosystem ist von zentraler Bedeutung für uns Menschen.

Auch in Bezug auf die Anpassung an den Klimawandel erweisen sich diese Maßnahmen als äußerst wirkungsvoll: Durch gezielte Wasserrückhaltemaßnahmen können die negativen Folgen von Dürren und Überschwemmungen gemindert und die Resilienz unserer Landschaften gestärkt werden.

So verbinden wir Klimaschutz, Artenschutz und Klimaanpassung zu einem ganzheitlichen Ansatz, der unserer Umwelt und uns allen zugutekommt.

Darüber hinaus hat der Erwerb dieser Flächen einen weiteren Vorteil: Es ist eine Investition in das eigene Grundeigentum der Region Hannover. Dies stärkt unser Eigenkapital und macht uns als öffentliche Hand zukunftssicher. Wir verbinden mithin ökonomische Vernunft mit ökologischem Weitblick.

Klimaschutz ist nicht nur eine globale Herausforderung, sondern auch eine regionale Aufgabe. Es geht um unsere Verantwortung für diese und kommende Generationen. Die Mittel sind gut investiert, sie sind nachhaltig und sie zahlen auf unsere Klimaziele bis 2035 ein. Gleichzeitig stärken sie die Anpassungsfähigkeit unserer Region an die Folgen des Klimawandels und sichern den Schutz wertvoller Ökosysteme.

Wir freuen uns über Zustimmung zu diesen Haushaltsanträgen – für eine lebenswerte und klimaneutrale Region Hannover.

Vielen Dank!