Weiterentwicklung Gedenkstätte Ahlem

  • Veröffentlicht am: 29. September 2016 - 12:22

Rede von Silvia Hesse, kulturpolitische Sprecherin von Bündnis90/Die Grünen, in der Regionsversammlung am 27.09.2016

Mit einem großen Dank möchte ich mich für die Grünen bei der Verwaltung- dem Team Kultur, bei der Fachkommission und bei dem Historiker Dr. Peter Longerich bedanken für die sensible und großartige Arbeit die bisher für die Gedenkstätte Ahlem geleistet wurde. Sie ist zu einem wertvollen und generationsübergreifenden Lernort geworden, der von sehr unterschiedlichen Menschen sucht wird. Dies betrifft auch die Neukonzeption. Hier wird auf verschiedene Instrumente und Medien zur Darstellung der Geschichte zurückgegriffen. Sie sollen die Anforderungen erfüllen, auf Erkenntnisse und aktuelle Aspekte aus den Bereichen Gesellschaft und Politik zu reagieren und sie in Beziehung zur Geschichte zu setzen. Es ist eine kontinuierliche Herausforderung und Aufgabe, gegen das Vergessen des Naziregimes zu wirken und sich gleichzeitig auch mit heutigen gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. Die Gedenkstätte Ahlem hat bereits bewiesen, dass dies möglich ist. Sie ist weit über die Grenzen der Region und Deutschlands hinaus bekannt geworden. Viele Zeitzeugen sind hier zu Worte gekommen. Aber viele werden es nicht mehr sein. Am Freitag ist Max Mannheimer, einer der letzten bedeutenden Zeitzeugen gestorben. Als Mitbegründer der Gesellschaft für Bildung, Kunst, Kultur und soziales Engagement hat er sich gegen Rassismus und für Toleranz ausgesprochen. Er besuchte auch viele Schulen um gegen das Vergessen anzukämpfen. Gleichzeitig aber auch als Versöhner: Seine Botschaft an die Jugend war und ist: Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber dafür, dass es nie wieder geschieht” Die Region Hannover hat mit dem Bau der Gedenkstätte eine große Verantwortung übernommen. Sie muss diesen Herausforderungen kontinuierlich und nachhaltig gerecht werden: gegen das Vergessen, gegen Fremdlichkeit und gegen Rassismus.

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