Zukunftsweisende Infrastruktur bauen: Südschnellweg muss zukünftiger Mobilität gerecht werden

  • Veröffentlicht am: 21. Oktober 2020 - 13:50

 

 

Grüne fordern einen Schnellweg, der zukünftiger Mobilität gerecht wird und mehr Mitspracherecht für Kommunen

 

„Während wir versuchen, Bus und Bahn zu stärken, die Alltagsradwege im Umland auszubauen oder uns an der autofreien City abmühen, wird der neue Südschnellweg für mehr Autoverkehr ausgebaut. Aber mehr Autoverkehr wollen wir doch in der Region gar nicht mehr haben“, sagt Swantje Michaelsen, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Regionsfraktion. „Sowohl der Oberbürgermeister Belit Onay als auch der Verkehrsdezernent der Region Ulf-Birger Franz sprechen sich deutlich für eine Verkehrswende aus. Unsere Anstrengungen dazu auf kommunaler Ebene werden nun durch den Ausbau des Schnellwegs torpediert.“

Hintergrund: Wie gestern in der Presse berichtet, soll der Südschnellweg deutlich verbreitert werden. Die Grüne Regionsfraktion hatte hierzu im Mai 2020 eine Anfrage gestellt. Die Antworten sind hier einsehbar: https://regions-sitzungsinfo.hannit.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=1007480

Aus den Antworten wird deutlich, dass zahlreiche Bäume gefällt werden und ca. 4 ha vor Ort neu versiegelt werden.

Zusätzlich steht dieser massive Neubau einer Verkehrswende in der Region Hannover entgegen.

„Der Verkehrssektor hat als einziger Sektor seit 1990 die Emissionen nicht verringert. Wir sind gerade dabei, mit voller Wucht an den Pariser Klimazielen vorbeizurasen. Und der Bund baut weiter Straßen für Autos, als gäbe es kein Morgen. Das ist nicht nur unzeitgemäß, damit verhindert der Verkehrsminister das Erreichen der Ziele der eigenen Regierung“, kritisiert Michaelsen.

„Statt Straßenneubau, braucht es Rückbau. Wenn der Südschnellweg an die geltenden Sicherheitsstandards angepasst werden muss, dann ohne Verbreiterung - stattdessen müssen Spuren reduziert werden. Außerdem sollte beim Neubau der Radverkehr mitgedacht werden - diesem fehlt eine hochwassersichere Querung der Leinemasch!“, ergänzt Evrim Camuz, radverkehrspolitische Sprecherin der Grünen Regionsfraktion.

Gleichzeitig sieht Swantje Michaelsen, dass den Kommunen die Hände gebunden sind: „Stadt und Region haben in dieser Angelegenheit keine Entscheidungsmacht. Aber wir können uns deutlich gegen diesen Ausbau aussprechen - statt ihn auch noch zu begrüßen. Und dann braucht es dringend Änderungen der Gesetzeslage auf Bundesebene - es kann nicht sein, dass der Bund den Kommunen solche Straßenneubauten einfach vor die Nase setzen kann.“

 

Ansprechperson:

Swantje Michaelsen, verkehrspolitische Sprecherin der Grünen Regionsfraktion