Regions-Grüne votieren gegen Flutung der Leineaue

  • Veröffentlicht am: 18. Februar 2014 - 11:38

Die Flutung der Leineaue war Thema einer umfassenden Anhörung im Januar 2014. In der heutigen Sitzung des Ausschusses für Regionalplanung sprechen sich die Grünen nachdrücklich gegen das Vorhaben aus. „Die Zerstörung der wertvollen Kulturlandschaft in der Leineaue kommt für uns nicht in Frage“, sagt der naherholungspolitische Sprecher der Fraktion Andreas Litzke nach der Sitzung. „Die Leineaue als Diagonale durch die Region Hannover ist ein wichtiges Element der biologischen Vielfalt“, so der umweltpolitische Sprecher Ulrich Schmersow. „Man müsse Wildnis tolerieren und Auendynamik zulassen, um Umwelt- und Naturerleben als Gegenpol zur virtuellen Welt zu schaffen“, so Schmersow weiter.

Rechtliche Vorprüfungen haben gezeigt, dass dies Projekt nicht zulässig ist. „Die vorhandenen Werte müssen geschützt werden“, so Schmersow. „Wir sind uns mit den Bürgerinnen und Bürgern einig: Die Leineaue darf nicht geflutet werden! Gar von einer ökologischen Aufwertung durch den See zu sprechen, ist abstrus.“

Den Angaben der Planer, das Projekt Leinebogen würde vor Ort Arbeitsplätze bringen, widerspricht Litzke: „Wer redlich ist, muss dem angeblichen Gewinn an neuen Arbeitsplätzen den Verlust an Arbeitsplätzen sowie den wirtschaftlichen Schaden an anderer Stelle, nämlich am Steinhuder Meer gegenüberstellen.“ Ein weiteres Argument gegen das Vorhaben ist für Litzke, dass die in diese gewachsene Kulturlandschaft hineinreichenden Herrenhäuser Gärten mit ihren Anlagen (z.B. die von Leibniz konstruierte Wasserkunst) potentielles UNESCO-Weltkulturerbe sind.

„Das umweltzerstörerische Projekt hat keine Zukunft“ ist sich die Sprecherin für Regionalplanung Brigitte Nieße sicher. „Der Verein hat sehr viel Aufmerksamkeit bekommen. Damit muss aber jetzt Schluss sein. Rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik kann und darf nicht unsere Unterstützung finden“, so Nieße weiter.

Die erneute Diskussion um den Leinebogen zeigt, wie wichtig starke Grüne in der Region Hannover sind. „Verantwortliches Handeln, das die Interessen der Mehrheit im Blick behält, braucht eine klare und verlässliche Stimme. Nachhaltige und bürgernahe Politik darf nicht baden gehen“, stimmen Schmersow und Litzke überein.

Hintergrund:

Die Fraktionen von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben einen Antrag eingebracht, mit der sie sich eindeutig gegen die Flutung der Leineaue aussprechen. Dieser Antrag steht auf der Tagesordnung des heutigen Regionalplanungsausschuss und wird dort zur Zustimmung empfohlen.

Der Ausschuss findet statt am 18.02.2014 ab 14 Uhr in Raum N003 im Regionshaus.

Den Antrag von Rotgrün finden sie hier: http://regions-sitzungsinfo.hannit.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1003258 [http://regions-sitzungsinfo.hannit.de/bi/to010.asp?SILFDNR=1003258]