Pendler zwischen Braunschweig und Hannover sollen günstiger mit der Bahn fahren können

  • Veröffentlicht am: 15. Februar 2005 - 10:16

Region und ZGB sparen trotzdem Geld und mehr Fahrgäste nutzen den Nahverkehr

Bündnis 90/Die Grünen im Zweckverband Großraum Braunschweig (ZGB) und in der Region Hannover möchten die Fahrtkosten für Pendlerinnen und Pendler des Nahverkehrs senken, die zwischen beiden Verkehrsverbünden unterwegs sind. Sie fordern deshalb einen so genannten Übergangstarif, der es erlaubt, mit einem günstigen Verbundfahrschein zum Beispiel von Gifhorn, Edemissen oder Braunschweig nach Hannover zu fahren. Gleiches gilt für Fahrgäste des Öffentlichen Nahverkehrs aus der Region Hannover, die in den Braunschweiger oder Gifhorner Raum unterwegs sind.

Der verkehrspolitische Sprecher der Regions-Grünen in Hannover, Michael Fleischmann: "Die Verwaltung in der Region Hannover verschleppt den Übergangstarif, obwohl sich in der Vergangenheit ähnliche Abkommen mit anderen Städten und Regionen gerechnet haben. Die Region Hannover hat zum Beispiel 2003 auf Grund der bereits bestehenden Übergangstarife nach Celle oder Nienburg rund vier Millionen Euro eingenommen. Deutlich mehr Fahrgäste als früher steigen in die Öffis".

Der verkehrspolitischer Sprecher der Grünen im ZGB, Rüdiger Hadel, ergänzt: "Beim Übergangstarif nach Peine konnten schon nach einem Jahr die Minder-Einnahmen auf Grund der verringerten Fahrpreise durch deutlich mehr Fahrgäste ausgeglichen werden. Wir haben derzeit eine Überlastung der Park-and-Ride-Plätze in Hämelerwald, Dollbergen und Dedenhausen. Dort haben mehr als die Hälfte der parkenden Autos Peiner oder Gifhorner Kennzeichen. Das sind die zukünftigen Fahrgäste des Öffentlichen Nahverkehrs". Im Großraum Braunschweig wartet man seit langem auf den Übergangstarif. Hadel: "Es wäre eine große Enttäuschung, wenn die Region Hannover die Nachbar-Region nun abblitzen lässt!"

Der Umstieg auf die Bahn nutzt auch der Umwelt und sorgt für bessere Luft. Letztere ist in der Region Hannover insbesondere durch Autos und Lastwagen stark mit feinem Staub belastet. Feinstaub und Dieselruß verursachen Lungenkrebs. Neue Forschungsergebnisse zeigen Zusammenhänge zur Alzheimer-Krankheit. Michael Fleischmann: "Allein durch den Übergangstarif nach Celle sind Pendler 2,5 Millionen Kilometer mehr mit der Bahn gefahren".

Den Übergangstarif, den die Grünen fordern, gilt für ein Gebiet mit 2,4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern und ist damit eine wichtige Vorstufe für den angedachten "Metropol-Tarif". Rüdiger Hadel, verkehrspolitischer Sprecher im ZGB: "Der Metropol-Tarif ist aber vorerst reine Zukunftsmusik, weil es bisher schon immer schwer genug war, nur für zwei Verkehrsverbünde einen Übergangstarif hinzubekommen. Das dauerte oft viele Jahre. Umso wichtiger ist es, erstmal die Region Hannover und den ZGB zu vernetzen."

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