Nach Münchener Mordfall: Videokameras ersetzen nicht das menschliche Eingreifen

  • Veröffentlicht am: 15. September 2009 - 15:16

"Die richtige Reaktion auf dieses schreckliche Verbrechen wäre es, für mehr Zivilcourage zu werben", so die verkehrspolitische Sprecherin der grünen Regionsfraktion, Meike Schümer.

"Wenn die Menschen auf dem Bahnsteig eingeschritten wären, wären die Täter möglicherweise zu bremsen gewesen."

Die Forderung von Innenminister Schünemann nach verstärktem Einsatz von Videokameras laufe dagegen ins Leere. Das mutige und vorbildliche Auftreten des Münchener Opfers werde damit instrumentalisiert. "Viele Täter in anderen Fällen veröffentlichen Handyvideos ihrer Taten im Internet, da wird eine Videoüberwachung nicht unbedingt zu Abschreckung führen", meint Schümer.

"Wir haben in der Region Hannover bereits Notrufsäulen an allen S- und U-Bahn-Stationen und uniformiertes Begleitpersonal in vielen Nahverkehrszügen, da brauchen wir keine Belehrung des Ministers", so Schümer. So werde etwa in der aktuellen Ausschreibung des S-Bahn-Systems für die Region der Einsatz des Begleitpersonals ausgeweitet.

Hintergrund:

Freunde des in München auf einer S-Bahn-Station ermordeten Dominic B. haben sich in den Medien mit der Feststellung "Nick ist für Euch gestorben" für mehr statt weniger Zivilcourage ausgesprochen. Ihre Empfehlung lautet: "Sprecht Andere an und handelt in der Gruppe".

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