Gruppe SPD/Grüne in der Region: JobCenter in der Region Hannover

  • Veröffentlicht am: 4. Juli 2007 - 18:58

Das am Dienstag bekannt gewordene Anliegen der Agentur für Arbeit, den Geschäftsführer der JobCenter in der Region Hannover abzuberufen, stößt in den Reihen des Mehrheitsbündnisses in der Region auf Unverständnis und Ablehnung!

"Nach sorgsamer Prüfung der erhobenen Anschuldigungen durch den Regionspräsidenten ist festzustellen, dass seitens der Agentur keine stichhaltigen, plausiblen und nachvollziehbaren Gründe vorgelegt werden können, solch einen Schritt zu beantragen. Uns ist dazu nichts bekannt geworden, was diese Konsequenz rechtfertigen könnte. Und an dieser getroffenen Einschätzung ändert auch eine Einzelmeinung in meiner Fraktion nichts!" bekräftigt der Vorsitzende der SPD-Regionsfraktion, Bodo Messerschmidt, die Position der SPD-Fraktion. Im Übrigen müsse eine Abberufung einstimmig erfolgen, was auszuschließen sei, womit sich die Sache sowieso erledigt habe.

"Einen Geschäftsführer abzuberufen, dessen einziges Vergehen es ist, dass er sich für seine MitarbeiterInnen einsetzt und der frühzeitig darauf aufmerksam macht, dass die erfolgreiche Weiterführung der Arbeit zum Wohle der Kundinnen und Kunden der JobCenter droht, würde die Tatsachen gänzlich auf den Kopf stellen", kommentiert Serdar Saris, Fraktionsvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, die gegenwärtige Situation.

"Dieses Spiel der Schuldzuweisungen ist mit uns nicht zu machen! Das versteht doch kein Mensch mehr und am wenigsten die, die direkt betroffen sind. Wenn die derzeitige Auseinandersetzung wenigstens dazu führen könnte, die arbeitsrechtlichen Probleme vor Ort in den JobCentern zu entschärfen, wäre zumindest ein Nutzen erkennbar.

Uns allen ist klar, dass die JobCenter in der Region eine enorm wichtige Funktion für die Kundinnen und Kunden wahrnehmen. Und damit ein möglichst reibungsloser Ablauf gewährleistet werden kann, sind eingearbeitete, qualifizierte und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendig, wie in jedem anderen Unternehmen auch!

Insofern sei es auch völlig plausibel und nachvollziehbar, wenn seitens der Geschäftsführung deutlich darauf hingewiesen wird, dass bei Auslaufen der befristeten Arbeitsverträge die Arbeitsfähigkeit der JobCenter stark beeinträchtigt werde. Und dass von Arbeitslosigkeit bedrohte Mitarbeiter der JobCenter auf ihre persönliche Situation aufmerksam machen, könne ihnen schwerlich vorgeworfen werden.

Vorrangiges Ziel jeglichen Handelns muss es sein, im Interesse der Kundinnen und Kunden die volle Arbeitsfähigkeit der Einrichtungen sicherzustellen!

Dafür sei es eben erforderlich, dies auch arbeitsvertraglich zu ermöglichen.

Aber dieses Schwarze-Peter-Spiel - Schuld sind immer die anderen, ob in Hannover, Berlin, Nürnberg oder sonstwo - muss nun endlich aufhören. Für uns stellt sich doch die Frage, was - juristisch vertretbar - konkret durch die Region Hannover getan werden kann, um die Situation zu verbessern helfen!", stellen die beiden Fraktionsvorsitzenden einvernehmlich fest.