Doppelt hält besser!

  • Veröffentlicht am: 23. September 2008 - 15:44

SPD / Grüne in der Regionsversammlung erhöhen die Transportsicherheit bei der bevorstehenden Verlagerung der Fulgurit Asbestschlammhalde von Wunstorf nach Lahe. Der Gruppenvorstand ver-ständigte sich auf zusätzliche Maßnahmen weit über die gesetzlichen Erfordernisse hinaus.

In einem Änderungsantrag für den heutigen Umweltausschuss (23.09.) der Region, haben sich die Koalitionspartner darauf verständigt, weitere umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen für die beabsichtigten Transporte asbesthaltigen Materials von Wunstorf/Luthe nach Lahe vorzusehen. Gemeinsam begründen die Fraktionsvorsitzenden von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, Bodo Messer-schmidt und Serdar Saris, die beabsichtigte Vorgehensweise:

"Für uns ist es eminent wichtig, dass eine Gefährdung der Bevölkerung und des auf der Deponie Lahe beschäftigten Personals auszuschließen ist! Deshalb sollen sämtliche vertretbaren Schutz- und Qualitätssicherungsmaßnahmen für die Umlagerung des Materials von Wunstorf nach Lahe vorge-nommen werden".

Die Gruppe sei übereingekommen, sehr weit über das rechtlich vorgeschriebene, übliche Maß hi-nauszugehen. In einem Änderungsantrag, hätten sich die Koalitionspartner auf insgesamt acht Punk-te verständigt. (siehe Anhang).

"Der Transport des asbesthaltigen Materials über die A2 ist der Schwachpunkt des Projekts, deshalb möchten wir hier die größtmögliche Sicherheit erreichen", erläutert Bodo Messerschmidt den Antrag.

Für Serdar Saris ist insbesondere die zusätzliche Aufbringung eines Abdichtungsschaums auf das Material von zentraler Bedeutung: "Damit schaffen wir ein Höchstmaß an zusätzlicher Sicherheit, um das Material vor Austrocknung zu bewahren, wenn ein LKW doch im Stau stecken sollte."

Dass es dazu gar nicht erst kommt, dafür soll ein zusätzliches Gutachten sorgen, das die logistische Steuerung der Transporte zum Inhalt hat.

"Wir sind uns einig, dass die Verlagerung der Asbesthalde ökologisch richtig ist und erfolgen muss. Wir sind uns ebenso einig, dass wir zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen benötigen, um Gefährdun-gen der Bevölkerung so gut wie möglich auszuschließen", so Messerschmidt und Saris abschlie-ßend.

Forderungskatalog des gemeinsamen Antrags von SPD und Grünen:

1. Der Transport des gesamten Materials muss unter Verwendung technischer Vorkehrungen erfolgen, die.

2. Die Verbringung der asbesthaltigen Abfälle erfolgt in Fahrzeugen, die für den sicheren Transport staubender Materialien konstruiert sind. Die Fahrzeuge werden mit einer sehr wi-derstandsfähigen Sicherheitsrollplane ausgerüstet. Die Sicherheitsrollplane hat sowohl die vollständige Abdeckung des Materials als auch dessen thermische Isolierung sicherzustel-len und damit einer Austrocknung des Materials vorzubeugen.

3. Nach der Beladung der Fahrzeuge wird ein spezieller, ökologisch verträglicher Schaum, der potentiell freiwerdende Faserpartikel bindet und eine Austrocknung des Materials verhindert, flächenhaft auf das asbesthaltige Material aufgebracht.

4. Zusätzlich ist die Gefahr einer Freisetzung von Asbestfasern durch Austrocknung des Mate-rials während des Transports durch eine zielgerichtete logistische Steuerung der Transporte zu vermeiden. Zur Erarbeitung und wissenschaftlichen Absicherung dieses Steuerungskon-zepts wird kurzfristig ein Gutachten in Auftrag gegeben.

5. Der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) übernimmt die Logistikkoordinie-rung für Transport und Ablagerung der asbesthaltigen Abfälle aus Wunstorf-Luthe.

6. Bei allen Maßnahmen beim Lösen, Laden, Transportieren, Entladen und Einbau des asbesthaltigen Materials sind die höchstmöglichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards einzuhalten.

7. Es ist sicherzustellen, dass bei jeder für den Transport durchgeführten Fahrt, die tatsächlich genommene Route eindeutig nachvollzogen werden kann.

8. Mögliche Verstöße gegen Auflagen und Bedingungen beim Lösen, Laden, Transportieren, Entladen und Einbau sind mit ausreichend bemessenen Vertragsstrafen zu belegen.