Es grünt so grün – aber bitte ohne Glyphosat

  • Veröffentlicht am: 9. Mai 2016 - 10:48

Statements von Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Regionsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Verwendung von Glyphosat.

„Man sieht, dass in Feld und Flur durch die Landwirtschaft wieder massiv Glyphosat und andere Totalherbizide eingesetzt werden. Dabei wird auch oft nicht vor Wegeseitenrändern haltgemacht“, sagt Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Regionsfraktion Bündnis 90/Die Grünen. „Dieser Missbrauch trägt zur weiteren Verarmung der biologischen Vielfalt bei.“

„Wir erwarten, dass zumindest die Regionsverwaltung sicher stellt, dass auf ihren Flächen und dort wo sie Einfluss hat, auf den Einsatz von Glyphosat und anderer Totalherbizide verzichtet wird“, sagt Schmersow weiter.

 

Hintergrund:

Derzeit wird auf EU-Ebene über die weitere Zulassung des umstrittenen Totalherbizids Glyphosat beraten. Das Europaparlament hat sich für eine weitere Zulassung von Glyphosat ausgesprochen - allerdings für sieben und nicht für zehn Jahre wie von der EU-Kommission jetzt vorgeschlagen.

Glyphosat-Herbizide sind nicht nur weltweit die am meisten verwendeten Pflanzenschutzmittel (rund 650.000 Tonnen mit steigender Tendenz), auch in Deutschland werden pro Jahr rund 5.900 Tonnen Glyphosat bei der Feldbewirtschaftung und etwa 40 Tonnen im Haus- und Kleingartenbereich eingesetzt. Auf EU-Ebene wurde die Zulassung von Glyphosat bis Mitte 2016 verlängert. Bis dahin muss die EU-Kommission über die Neuzulassung von Glyphosat entscheiden.

Aus der Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen im Juni 2015 an die Regionsverwaltung ging hervor, dass sich hier in der Region Hannover die Baumschule der Berufsschule Ahlem weiterhin vorbehält, Glyphosat auf ihren Produktionsflächen anzuwenden.

„Wenn sich die Agrarlobby schon auf EU-Ebene durchsetzt, muss das auf Regionsebene noch lange nicht geschehen“, fordert Schmersow.

 

Ansprechpartner für Rückfragen:

Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen